Propagandameldungen vom 19. April 2024 (2024)


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Der unermessliche Hunger

von Edward J. Curtin jr., 18.04.2024

Wie alle Lebewesen müssen Menschen essen um zu leben. Einige Menschen, die innerlich von dämonischen Kräften aufgefressen werden, versuchen, anderen Menschen diese grundlegende Versorgung zu verweigern. Überall auf der Welt hungern Menschen, weil die Mächtigen und Reichen ökonomische und politische Zustände erzeugen, die ihnen erlauben, ihren Reichtum auf dem Rücken der Armen der Welt aufzubauen. Das ist eine alte Geschichte, die ständig neu geschrieben wird. Es ist eine Form des offiziellen Terrorismus.

Von der Großen Hungersnot in Irland mit ihren schrecklichen Folgen, die im 19. Jahrhundert von der imperialistischen britischen Regierung erzeugt wurde, was zum Tod von ein bis zwei Millionen Iren führte, und die Auswanderung von mehr als einer Million Iren allein zwischen 1846 und 1852 erzwang, bis zum brutalen israelischen Völkermord und der erzwungenen Aushungerung von Palästinensern in Gaza: Die Geschichten über politisch motivierte Hungersnöte sind zahlreich.

Infolge dessen, wie der Historiker Woodham-Smith 1962 über die Große Hungersnot in Irland schrieb, „blieb Hass zurück. Zwischen Irland und England lastete die Erinnerung des Geschehenen daran wie ein Schwert.“ Die irische Bitterkeit gegenüber Engländern war sogar in meiner eigenen irisch-amerikanischen Kindheit in der nördlichen Bronx stark, mehr als ein Jahrhundert später. Ethnische Säuberung hinterlässt in der Regel ein wütendes Erbe gegenüber den Tätern, vor allem im Fall der Iren, wenn von der gefährlichen Zwangsauswanderung der Vorfahren auf den Coffin Ships (Todesschiffen) die Rede ist.

Die heutigen israelischen Regierungsvertreter müssen historisch unwissend oder selbstmörderisch sein, denn die irische Wut auf die Briten führte zum Osteraufstand von 1916 und schließlich zur Gründung der Republik Irland, in deren Hauptstadt Dublin heute riesige Menschenmengen zur Unterstützung des palästinensischen Volkes und seines Kampfes gegen Israel marschieren. Glauben die israelischen Führer, dass sie sich den Lehren der Geschichte entziehen können? Lehren, die unterdrückte Menschen überall von den unbezähmbaren irischen Rebellen gelernt haben? Wie ihre arroganten britischen imperialistischen Kollegen haben sie sich selbst zu einem auserwählten Volk ernannt, um den Unauserwählten, den Tieren, diesen widerlichen Kreaturen, die weder Leben, noch Land, noch Freiheit verdienen, Tod und Leid zuzufügen.

Aber wenn man Menschen genug aushungert, foltert und abschlachtet, dann wird das Schwert der Rache einen hohen Preis verlangen. Finstere Furien werden herabsteigen.

Wenn man Menschen genug entmenschlicht und ihnen ihr Land nimmt, dann wird der Tag kommen, an dem die Elenden der Erde sich gegen ihre rassistischen und kolonialistischen Siedler erheben werden.

Verweigere den Menschen lange genug das Brot des Lebens, so dass sie zusehen, wie ihre ausgemergelten Kinder in ihren Armen sterben, oder deren Körperteile unter dem ausgebombten Schutt suchen, dann wird man herausfinden, dass die Erschrockenen zu denen werden, die Schrecken einflößen.

Frantz Fanon schrieb akkurat über den Zusammenhang zwischen Brot und Land: „Für ein kolonisiertes Volk ist der wesentlichste, weil konkreteste Wert vor allem das Land: das Land, das ihm Brot und vor allem Würde bringt.“

Ohne Brot werden die Verzweifelten zu Desperados, wie uns Marx und Victor Hugo auf ihre unterschiedliche Weise sagten.

Der Dichter Patrick Kavanaugh schloss in seinem eindringlichen Langgedicht „Der Große Hunger“ folgendermaßen: „Der hungrige Unhold / Schreit die Apokalypse aus Lehm / In jeden Winkel dieses Landes“. Zeilen, die mit einem kleinen Unterschied auf jedes Land zutreffen, in dem der Hunger als Kriegswaffe eingesetzt wird.

Aber warum ist das so? Was ist diese dämonische Kraft, die einige menschliche Tiere dazu bringt, andere zu unterdrücken?

Ich denke wir können übereinstimmen, dass Menschen animalische Bedürfnisse besitzen, Hunger, Durst, Sex usw., die befriedigt werden müssen. Aber wir sind auch symbolische Geschöpfe – Engel mit Darmausgängen, wie Ernest Becker in seinem Klassiker „Die Leugnung des Todes“ so treffend formuliert hat. Wir leben in einer Welt der Symbole, nicht nur der Materie. Im Gegensatz zu anderen Tierarten haben wir den Tod bewusst gemacht und müssen auf die eine oder andere Weise mit diesem Bewusstsein umgehen. Wir haben Überzeugungen, Ideen, Symbolsysteme und beziehen unser Selbstwertgefühl aus Symbolen. Natürlich sind die Darmausgänge das Problem, denn sie erinnern uns daran, dass trotz all unserer hochtrabenden Allmachtsphantasien der symbolischen Art das, was in das eine Loch hineingeht, auch wieder herauskommt, und wie diese Lagerstätten am Hinterausgang sind auch wir für unterirdische Löcher in der Erde bestimmt.

Aber das ist inakzeptabel. Der Gedanke daran treibt viele in den Wahnsinn – Einzelne, Gruppen und Nationen. So schreibt Becker: „Ein Tier, das sein Wertgefühl symbolisch erhält, muss sich minutiös mit seinen Mittieren vergleichen, um sicherzustellen, dass es nicht als Zweitbester abschneidet.“ Darin liegt die Wurzel des Wettbewerbs und des Wunsches, erfolgreich zu sein und die symbolischen Trophäen zu erringen, die uns zu Gewinnern erklären. Und wenn es Gewinner gibt, muss es auch Verlierer geben. Wenn ich gewinne und du verlierst, dann kann ich mich dir überlegen fühlen und mich „gut fühlen“, zumindest in dem Bereich, in dem wir konkurrieren. Gleichheit ist ein Problem für den Menschen, den Nietzsche als „die Krankheit namens Mensch“ bezeichnete. Dieser Sinn für Wettbewerb kann relativ harmlos oder tödlich sein.

Die Geschichte ist voll mit Letzterem, wo die Angst davor, nicht unsterblich zu sein, zur Vernichtung anderer führt, als wolle man sagen: „Schaut, wir sind die Nummer Eins.“ Du stirbst, aber wir leben. Dies ist der Fall bei der derzeitigen israelischen Politik des Völkermords an den Palästinensern durch Hunger, Bomben und Waffen. Der auserwählte Feind wird immer als Dreck, als Schwein, als ein Tier betrachtet, das es nicht wert ist, zu existieren, und in einer Übertragung existenzieller Angst, die von einem tiefen Gefühl der Unsicherheit ausgeht, das als Triumphalismus maskiert wird, muss er eliminiert werden, weil seine Existenz das gottgleiche Selbstverständnis des Unterdrückers bedroht.

Es gibt physischen Hunger und es gibt symbolischen Hunger. Beide brauchen Befriedigung. In einer gerechten und ausgewogenen Welt wäre der Hunger nach Brot leicht zu stillen. Es ist der symbolische Hunger nach einer Antwort auf den Tod, der das tiefere Problem darstellt und den physischen Hunger verursacht. Denn in einer Welt, in der die Menschen ihre Ängste und tiefsitzenden Befürchtungen erkennen und aufhören könnten, sie auf andere zu übertragen, könnte das Brot der Wahrheit regieren. Wir könnten aufhören, andere abzuschlachten und auszuhungern, um uns von dem Selbsthass und der Unsicherheit zu befreien, die uns dazu treiben, die Liebe unserer Mittäter, aber den Hass unserer Opfer zu spüren. Keiner wäre die Nummer Eins. Alle wären auserwählt und würden als Gleichberechtigte am Tisch des Brotes des Lebens speisen.

Wenn die israelische und die US-Regierung nur klug genug wären, um zu lesen, dann würden sie vielleicht Herman Melvilles Moby Dick lesen und von ihrem gemeinsamen Bestreben ablassen, die Welt für eine Trophäe auszulöschen, die sie nie erhalten werden. Ishmael könnte sie mit seinen Worten erreichen: „Denn es gibt keine Torheit der Tiere auf der Erde, die nicht von der Verrücktheit der Menschen unendlich übertroffen wird.“ Und sie könnten nach Frieden streben, nicht nach einer Ausweitung des Krieges.

Wenn es nur so wäre… aber ich träume, denn sie haben sich für den Krieg entschieden, und die finsteren Furien lauern auf sie.

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Propagandameldungen vom 19. April 2024 (2024)
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